Lob der Kopie: Kutiman

Mit diesem Ankündigungsclip hat der israelische Künster Kutiman in dieser Woche sein neues YouTube-Album vorgestellt: Thru You Too ist die Fortsetzung von Thru You, mit dem Kutiman 2009 für Aufsehen sorgte. Damals zeigte er sich im Erklärclip noch selber:

Das Prinzip seiner Arbeit hat sich in den vergangenen fünf Jahren aber nicht geändert: Der Mann, der mit bürgerlichem Namen Ophir Kutiel heißt, nimmt Webvideos und bastelt diese neu zusammen. Das ist Mashup-Kunst auf hohem Niveau: „Erneut gelingt es Kutiel, aus teilweise obskuren Einzelvideos zusammenhängende Lieder zu komponieren“, schreibt Eike Kühl im Netzfilmblog bei Zeit-Online. „Kutimans Ansatz ist nicht neu, folgt er doch der Tradition des Samplings, das vor allem im Hip-Hop und der elektronischen Musik seit Jahrzehnten verbreitet ist. Doch mit Thru You gelang es ihm mithilfe von YouTube, den Samples ein Gesicht zu geben. Denn tatsächlich entfalten die Songs erst gemeinsam mit den Videos, im Zusammenspiel mit dem Ausgangsmaterial ihre Wirkung.“

Für die Tagesschau hat Stephanie Stauss den 32-Jährigen im Süden Israels besucht, der Beitrag gibt einen interessanten Einblick in die Arbeit des Musikers, der in der New York Times ebenso vorgstellt wird wie bei Nerdcore, LaughingSquid oder Slate.

kutiman

Kutiman nimmt zwar (ungefragt) Clips aus dem Netz, er dokumentiert aber eindrücklich aus welchen Quellen er sich bedient. Durchs diesen Rückgriff auf Bestehendes erstellt er Neues. Ein Prinzip, das nicht nur Leser von David Shiels „Reality Hunger“ oder Hörer von Girl Talk erfreut.