Ach, Sven Regener!

Sven Regener war am Samstag in der Sendung „Neugier genügt“ bei WDR5 zu Besuch, um über sein neues Buch „Magical Mystery“ zu sprechen. Sabine Brandi stellte ihn darin als „Gott des Urheberrechts“ vor (Hintergrund dazu hier und hier).

Sie fragte ihn darin (MP3-Link)

Wie geht es Ihnen eigentlich jetzt, wo die ganze Freiheit des Netzes vor allem die Freiheit der Geheimdienste ist?

Regener antwortet darauf in einer Form, aus der sich auch ableiten lässt, warum die Überwachungsmeldungen der vergangenen Wochen eigentlich kaum Folgen zeigen. Sven Regener erklärt nämlich, dass man sich doch nicht so haben soll. Wörtlich:

Ich würde sagen: Alle sollen sich ein bisschen entspannen. E-Mail schreiben ist wie eine Postkarte schreiben, da kann halt der Briefträger mitlesen. Und man wäre ja auch enttäuscht, wenn die Geheimdienste immer noch Briefe über Wasserdampf öffnen würden. Würde man ja auch nicht einsehen, warum die noch im Geschäft sind.

Vermutlich ist das eine besonders versteckte Kritik an der Arbeit der Geheimdienste. Vielleicht ist es aber auch nur ein trauriger Niedergang: Sven Regener, der Erfinder von Herrn Lehmann, der Textdichter wunderbarer Element-of-Crime-Gedichte Lieder hat sich offenbar aus der Gegenwart, aus Rock’n’Roll und allem Widerständigen verabschiedet. „Sven Regener ist ein Arschloch“ schreibt korrupt, bei dem ich den Link gefunden habe.

Warum ich übrigens glaube, dass wir uns hier keineswegs entspannen können, habe ich unlängst für die SZ aufgeschrieben.

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