Bücher drucken, Bücher kaufen: drei Tipps!

„Fotografische Beobachtungen auf herrlich taschenbuchigem Papier“, nennt Peter Wagner in der Meisterstunde die Bilder, die der Meisterstunde-Fotograf Gerald von Foris im Fotobuch „Ich hatte zwar eigentlich Lamm bestellt, aber kein Problem“ versammelt. Gerald ist ein Fotograf, den ich schon sehr lange kenne (er hat auch ein Porträt von mir gemacht) und dessen Arbeit ich seit den frühen Tagen beim jetzt-Magazin schätze. Diese Arbeit findet – außer auf meisterstunde.de – kaum online statt, Gerald ist nicht auf Instagram und dennoch verfolge ich seine Arbeit mit großer Freude.

Das Projekt Wunden fasziniert mich zum Beispiel noch immer. Das ebenfalls dieser Tage veröffentlichte Projekt Schädel fügt sich – man gestatte mir dieses Wortspiel – wunderbar ins Bild, das die Arbeit von Gerald ergibt. Peter Wagner schreibt über Schädel: „Der Band versinnbildlicht auf seine Weise die globale Biodiversitätskrise, in der vielfältigste Lebensformen verschwinden; er wirkt wie ein Archiv verlorengehenden Artenreichtums. Und dann ist da ein Effekt, der mir erst beim zweiten Sehen von »Schädel« bewusst wurde: Immer wieder stellt Gerald von Foris die Tierköpfe den Landschaften gegenüber, in denen sie zu Lebzeiten anzutreffen sind. Eine Costa Ricanische Szenerie und ein Tukanschädel. Das Karwendel und der Schädel einer Gams. Die Knochen eines Tieres und der Kern einer Gegend: Wenn beides so lapidar und klar nebeneinander steht, ergibt sich eine tiefere Einsicht.“

Zu dieser Einsicht gelangt man nicht nur, aber auch weil die Fotos gedruckt sind. Weil ich sie anders als digitale Bilder in der Hand halte. Und während ich das tue, frage ich mich, warum das Ausdrucken nicht ähnlich dem Backen zu einem Pandemie-Trend geworden ist?

Aber vielleicht ist es das ja bzw. wird es das noch. Denn mein sehr digitaler Kollege Johannes Klingebiel hat in diesen Tagen auf die gleiche Technik zurückgegriffen: Er hat ein „Work in Progress“ genanntes Buch veröffentlicht – ausgedruckt auf Papier. Dass es Work in Progress heißt ist bei einem Ausdruck mit feiner Ironie zu lesen, denn anders als Pixel kann Papier nicht mehr verändert werden.

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Hier kann man die Bücher bestellen:

> Gerald von Foris: „Ich hatte zwar eigentlich Lamm bestellt, aber kein Problem“

> Gerald von Foris: Schädel

> Johannes Klingebiel: Work in Progress

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