Mitmach- und Meinungsmedium Freitag

Die „freitag.de“-Community ist hierachisch gestaffelt: Es gibt einfache Nutzer, Blogger und so genannte Publizisten. Wer auf der Website kommentieren will, muss seine E-Mail-Adresse angeben. Wer unter dem „freitag.de“-Dach ein eigenes Blog anlegen will, muss ein Profil hinterlegen. Verdiente und beliebte Nutzer erhalten den Status des Publizisten. Ihre Beiträge werden auch im gedruckten Medium abgedruckt. Publizisten bekommen dafür ein Honorar. Beiträge der Nutzer werden an speziellen, rot gekennzeichneten Plätzen im Blatt veröffentlicht. Redakteure sorgen durch meinungsstarke Analysen für Input und moderieren das anschließende Gespräch, so Augsteins Konzept.

Bei Kress wird das neue „Mitmach-Medium“ der Freitag vorgestellt, das ab 5. Februar als „das Meinungsmedium“ am Kiosk zu kaufen ist.

1 Kommentar

Oh Schreck! Das klingt jetzt schon nach einer Totgeburt.

Hierarchie und Bonus- und Länderpunkte sammeln (oder was verbirgt sich hinter „verdiente und beliebte Nutzer“?), bäh!

Wer den anderen Nutzern am meisten in den Arsch kriecht (oder wahlweise dem Herausgeber bzw. dem Admin der „Community“), erhält Privilegien, darf sich Publizist nennen und seinen Senf im extra gekennzeichneten Spielplatz im Printmedium veröffentlichen. Ganz großes Kino.

„Redakteure sorgen durch meinungsstarke Analysen für Input“

Ah ja, für „Input“ sorgt man am besten mit Sex oder Klatsch und Tratsch, das ehemalige Nachrichtenmagazin macht das doch bestens vor. Wobei ich die Ergüsse der Redakteure eher für „Output“ halten würde. Und was sind „meinungsstarke Analysen“? Meinungsmache ohne Rücksicht auf Verluste? In Bild sollen ja auch viele „meinungsstarke Analysen“ stehen.

„und moderieren das anschließende Gespräch“…ein schöner Euphemismus für „hier wird dann Zensur geübt und alles, was nicht zu unserer Meinung paßt oder etwas vom Thema abweicht, wird gar nicht erst veröffentlicht.

Ist ein „Mitmach-Medium“ so etwas wie eine Krabbelgruppe für total hippe und flippige Erwachsene, die auch mal dieses Dings, na, dieses Webgedödel mit 2.0, social community und so ausprobieren wollen?

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