An anthropological introduction to YouTube

In Kansas gibt es einen Anthropologen, der im Zeitalter des Internet angekommen ist. Vielleicht ist das in Kansas nicht ungewöhnlich, in Deutschland scheint es das schon. Zumindest kenne ich hier niemanden, der wie Dr. Michael Wesch forscht. Der erarbeitet an der Kansas State University an einer „Digital Ethnography of YouTube“.

Welsch wurde vor etwa zwei Jahren web-bekannt, weil er das Video Web 2.0 … The Machine is Us/ing Us veröffentlichte. Ende Juli hat Wesch jetzt einen Vortrag in der Library of Congress gehalten, der den Titel trägt An anthropological introduction to YouTube und unbedingt empfehlenswert ist. Innerhalb von 55 Minuten stellt Welsch dar, was das Besondere an YouTube und diesem merkwürdigen Web 2.0 ist. Für alle, die glauben, nicht soviel Zeit zu haben, hier ein paar Fakten, die Welsch und sein Team ermittelt haben:

– YouTube produzierte innerhalb der vergangenen sechs Monaten mehr Inhalt als ABC innerhalb der vergangenen sechzig Jahren
– Um alle Video aus YouTube anschauen zu können, müsste man sich 412,3 Jahre Zeit nehmen
– 2.9 Prozent der Inhalte sind auf deutsch
– Täglich sind es zwischen 150.000 und 200.000 Clips, die hochgeladen werden
– 88 Prozent dieser Inhalte auf YouTube sind Original-Material („which is better than the networks do“)
– 15 Prozent der Inhalte sind Remixes und Remakes

Welsch zeigt in seinem Vortrag beeindruckende Beispiele für diese Remix-Kultur. Neben der Erfolgsgeschichte von Souljaboy ist das zum Beispiel die Geschichte des Films Charlie bit my finger – again !, der kleine Jungs zeigt, die eine wahre Welle an Antworten hervorrufen.

Ach ja, hier ist der Clip:

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