Enviv-Songs: 1. Jenseits des Kanals

Am 9. September erscheint mein neues Buch „Eine neue Version ist verfügbar“ im metrolit-Verlag. Möglich wurde dieses Buch durch die Unterstützung von 350 Leserinnen und Lesern, die es bereits kennen, weil sie es in seiner Entstehung unterstützt und mitgelesen haben. Bis es jetzt über diese Salon-Öffentlichkeit hinaus veröffentlich wird, stelle ich ab sofort hier jede Woche einen Song aus der enviv-Compilation vor, die eine Art Soundtrack zu dem Buch ist. Schon bei dem Vorgänger Mashup habe ich das so ähnlich gemacht – weil es durchaus eine inhaltliche Verbindung zwischen den Büchern gibt, beginnt die musikalische Vorbereitung mit einem Song, der auch in den Mashup-Songs auftaucht: „Jenseits des Kanals“ von Tocotronic.


Dass Dirk von Lowtzow in diesem Song vom 1999er Tocotronic-Album „K.O.O.K“ Zeilen von Gustav Flaubert singt, hat mich schon im Vorgänger-Buch „Mashup“ begeistert. „Jenseits des Kanals“ ist der melodische Beleg für die Referenz- und Remix-Kultur, die uns schon prägte, bevor die digitale Kopie die Menschheit in die Lage versetzte, Inhalte identisch zu duplizieren. Durch diese neue Fähigkeit wird das Grundverständnis von Original und Kopie herausgefordert. Kopieren ist aber nicht Bedrohung, sondern Chance für Kultur. Die Versionierung von Inhalten und die Dokumentation ihrer Entstehung sind in dieser Form nur durch die digitale Kopie möglich. Und diese Versionierung, so die zentrale These von „Eine neue Version ist verfügbar“, könnte dem Kunstwerk einen zusätzlichen Wert verleihen, der über das reine Dokument hinausgeht. So wie Menschen sich nicht nur für ein Fußball-Ergebnis begeistern, sondern vor allem auch für die Art, wie es zustande gekommen ist.

Alle Songs sind auch im aktuellen metrolit-Magazin vorgestellt, für das ich die obigen Texte geschrieben habe:


Mehr über das Buch auf der Homepage enviv.de, im Twitteraccount @neueversion und bei metrolit.