Geschäftsmodell für anspruchsvolle Netzpublizistik

Es geht nicht nur um den Abschied von Renditen von mehr als 25 Prozent. Richtig ist gewiss, dass die Branche nach neuen Lösungen suchen muss. Die simple Botschaft der Digitalisierungs-Gurus, die Zeitung müsse den Lesern und Anzeigenkunden bloss ins Internet folgen, kann bis jetzt nicht überzeugen. Zwar ist richtig, dass damit die teuren Produktions- und Vertriebskosten wegfallen; auch ist das Netz schnell, bietet Interaktionsmöglichkeiten und ist der Ort, wo man die Jungen erreichen kann. Doch selbst Dirk Manthey, der früher mit der Verlagsgruppe Milchstrasse ein erfolgreicher Verleger war und jetzt den Internet-Mediendienst Meedia betreibt, muss zugeben, dass es noch kein tragfähiges Geschäftsmodell für anspruchsvolle Netzpublizistik gibt.

Gemetzel unter den westlichen Medien heißt der Beitrag in der NZZ, der sich mit der Medienkrise befasst und seinen Titel einem Zitat von Emily Bell vom Guardian entnimmt, die „ein Gemetzel unter den westlichen Medien“, erwartet: „Niemand in meinem Geschäft hat das bis dahin im Griff.“