Niemand weiß wann später ist. Als ich im Jahr 2018 darüber schrieb, hätte ich nicht gedacht, dass es nach nur sieben Jahren schlicht zu spät sein könnte. Es geht um die faszinierende Hoffnung auf ein besonderes „Später“, für das man sich mit Hilfe von „Read it later“-Buttons Inhalte speichert. (Foto: Unsplash)
Damals bündelte sich diese Hoffnung in dem Dienst Pocket (und dessen rotweißem Logo), den die Mozilla Stiftung vor sieben Jahren übernahm und weiterentwickelte.
Bis zum Ende. Das ist jetzt angekündigt worden.
Zum 8. Juli wird Pocket eingestellt!
Das ist nicht nur sehr schade, sondern auch ein strategischer Fehler. Denn ich glaube, dass das „Speichern eines Inhalts für später“ der erste Schritt in die Richtung des Digitalen Lesens ist. Und Digitales Lesen wird die Frage beantworten, wie wir in Zukunft mit KI umgehen.
Ich habe darüber hier schon geschrieben – und wir haben in unserem KI-Buch dem Thema auch ein Kapitel gewidmet: Digitales Lesen ist der Zugang, um die Möglichkeiten der Maschinen vollumfänglich zu nutzen. Wenn wir wissen, was die Maschine verarbeitet, können wir besser verstehen, was sie ausgibt.
Ein Dienst wie Pocket bietet einen niederschwelligen Einstieg dazu, Maschinen mit Inhalt zu füttern. Readwise und NotebookLM machen vor, wie das gehen kann. Schade, dass Mozilla sich davon verabschiedet.