Shruggie des Monats: Podcasting

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Der Shruggie des Monats ist eine von meinem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“ inspirierte Rubrik meines monatlichen Newsletters (den man hier kostenlos bestellen kann). Darin beschreibe ich Personen, Ideen und Begebenheiten, die mir besonders passend zur Hauptfigur aus dem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“ erscheinen – dem ¯\_(ツ)_/¯.

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Du machst nichts falsch, wenn du in diesen Tagen einen Witz über Podcasts machst. Wenn Du es wie Alf oder Martin machst, kannst Du damit sogar recht lustig sein. Denn Podcasts gelten noch immer als Trend – und ständig beginnt irgendwo irgendwer damit, weitere MP3-Dateien ins Netz zu laden und sie via Apple und/oder Spotify zu verbreiten. Häufig geschieht dies ohne dass irgendwer drum gebeten hätte, weshalb all diese Podcasts erstaunlich wenige Hörerinnen und Hörer haben. Ein andere Witz lautet deshalb: es gibt mehr Podcaster*innen als Hörer*innen.

Ich weiß nicht ob das stimmt. Aber wenn ich das Podcasting zum Shruggie des Monats ernenne, dann auch genau deshalb, weil es darum gar nicht geht. Wer auf Reichweite ober Abrufzahlen schaut, könnte ja Tiktok-Videos produzieren. Dass aber (gefühlt) ständig irgendwo ein neuer Podcast gestartet wird, zeigt mir, dass hier ein anderes Interesse im Vordergrund steht: Menschen wollen im Wortsinn ihre Stimme erheben – und zwar nicht nur die mittelalten weißen Laberpodcast-Dudes, sondern diverse Stimmen sind plötzlich zu hören (Foto: unsplash)

Daran kann der Shruggie sich erstmal erfreuen. Denn dass sich mehr Menschen beteiligen, ist keine falsche Sache. Wenngleich eine trendartige Zunahme der Beteiligung natürlich stets auch Abwehr-Reflexe erzeugt. Beim Blogging war das vor einigen Jahren genau so wie jetzt beim Podcasting. Für manche wirkt es cooler, wenn man lautstark nicht mitmacht.

Gemeinsam mit dem Shruggie kann ich mich für diese Form der Coolness nicht erwärmen. Ich beobachte die Zunahme des aktiven Podcastings eher mit Freude – gerade weil nicht jeder dieser kleinen Audio-Blogs es auf große Reichweite bringen wird. Dass sie trotzdem entstehen, zeigt dass und wie Öffentlichkeit sich verändert: Publizieren ohne weitere Absicht ist möglich!

Genau diese Absichtslosigkeit passt zur Haltung des schulterzuckenden Emoticons: Probiers halt aus! Schau doch mal, wie itunes Podcasts einbindet (nämlich nur über RSS-Feeds, keine Datei wird bei Apple hochgeladen). Teste doch mal, wie ein Podcast in Spotify eingebunden wird. Finde heraus, welche Episoden oft gehört, welche Links oft geklickt werden. Und schau dir mal Substack an, dort kann man nicht nur bloggen und Newsletter verschicken, man kann auch Podcasts hosten.

Bei all dem lernt man mehr als wenn man nur am Beckenrand hockt. Podcasting ist das Wasser im Pool des Internet – du musst dort aber nicht zwingend um die Wette schwimmen. Plantschen ist auch okay!

¯\_(ツ)_/¯

Podcast-Tipps:
Seth Godin über Podcasts
Pia Frey spricht mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer über Podcasts
– Die Weihnachtsfolge vom „Wirbt das?“-Podcast

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Der Shruggie des Monats ist eine Rubrik aus meinem Newsletter (den man hier kostenlos bestellen kann). Der Shruggie ist die Hauptfigur aus meinem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“, in dem ich zehn Gründe für einen gelassenen Umgang mit dem Neuen versammle. Der Shruggie hatte übrigens auch selber schon einen Podcast – und seit kurzem nehme ich gemeinsam mit Lucas von Gwinner auch einen Podcast auf. Hier kannst du ihn hören.
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