Nicht bezahlte Zeitungen lesen

In Wahrheit haben die Mathias Döpfners dieses Landes trotz des ganzen Geheules, dass Leistung honoriert werden müsse, kein Problem mit Menschen, die ihre Medien nutzen, ohne dafür zu bezahlen. Sie verdienen auch an diesen Menschen, weil sie deren Aufmerksamkeit an die Werbekunden weiterverkaufen können.

Die Mathias Döpfners dieses Landes haben nur im Internet ein Problem mit nicht-zahlenden Lesern, weil die Werbeerlöse dort so niedrig sind, dass sich höhere Leserzahlen nicht entsprechend lohnen. Deshalb sollen an vielen Stellen die Bezahlschranken heruntergelassen werden: Die Leser sollen mit Vertriebserlösen das ausgleichen, was an Werbeerlösen fehlt.

Unter dem Titel Gratiskultur Print leitet Stefan Niggemeier aus dem Unterschied verkaufte Auflage und Leserschaft der Bild-Zeitung ab, wie selbstverständlich das Phänomen der unentgeltlichen Nutzung von Inhalten im Offline-Bereich zu sein scheint. Ein Diebstahl-Dilemma eben.