Fünf Buchstaben für einen PROFI-Newsletter (Digitale Februar-Notizen)

[white_box]

Dieser Text ist Teil der Februar-Folge meines monatlichen Newsletters „Digitale Notizen“, den man hier kostenlos abonnieren kann. Mehr über Newsletter sammle ist unter briefingbriefing.de
[/white_box]

Was gefällt dir an Newslettern? Diese Frage ist mir in den vergangenen Wochen aus unterschiedlichen Gründen gestellt worden. Zum ersten natürlich von denjenigen, die sich gute Mails als Lektüre empfehlen möchten (hier ein paar Tipps), aber auch von Menschen, die überlegen, selbst als Newsletter-Autor:in aktiv zu werden (Symbolbild: Unsplash). Als Antwort für alle, die künftig nicht mehr nur privat Mails schreiben wollen, habe ich mir ein Akronym ausgedacht, das beschreibt, was gute von sehr guten Newslettern unterscheidet. Es heißt …

P R O F I

… und steht für mindestens fünf Aspekte sehr guter Newsletter, die ich im folgenden zusammenfassen möchte. Dabei handelt es sich um eine persönliche Sammlung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit und schon gar nicht auf Ausschließlichkeit erhebt. Manchmal ist auch das Gegenteil dessen richtig, was ich nun notiere. Aber recht grundsätzlich gefallen mir diejenigen Newsletter besonders gut, die diese Eigenschaften haben. Sie sind…

Persönlich

Ein Newsletter ist ein Brief mit anderen Mitteln. Darin stecken zahlreiche Grundlagen fürs digitale Produzieren (Am wichtigsten: Du musst wissen, an wen du dich wendest!), aber vor allem die Erkenntnis: Dein Newsletter landet im Posteingang, in dem auch private Post steckt. Er sollte sich also entsprechend benehmen. Ein persönlicher Ton, eine freundliche Ansprache und eine menschliche Grundhaltung bilden meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung, um im Posteingang deiner Leserinnen und Leser verbleiben zu dürfen.
Merksatz: Mit einem Newsletter betrittst du einen äußerst persönlichen Bereich deiner Leser:innen. Verhalte dich entsprechend.

Regelmäßig

Im Minutenmarathon-Newsletter habe ich unlängst über die Laufweisheit „Rituale schlagen Resultate“ geschrieben und diese Haltung gilt nicht nur fürs Lauftraining. Auch Newsletter werden besser, wenn sie erwartbar und regelmäßig erscheinen. Wie beim Laufen wird das erste Mal dabei ziemlich überschätzt. Denn die erste Folge deines Newsletters beschäftigt dich vermutlich am meisten, wird aber ziemlich sicher die wenigsten Leser:innen finden. Richtig gut wird der Newsletter erst mit den folgenden Ausgaben: Lasse sie möglichst regelmäßig, fast schon ritualisiert folgen, dann kann die Lektüre zu einer schönen Gewohnheit werden (ich lese z.B. jeden Samstag nachmittag den Laufnewsletter der New York Times).
Merksatz: Sorge für gutes Erwartungsmanagement. Sage wann was zu erwarten ist, und versuche dich daran zu halten. Je ritualisierter, umso besser.

Organisiert

Kümmere dich um Details. Die Betreffzeile ist wichtig. Die Vorschauzeile, die bei manchen Mailanbietern angezeigt wird, entscheidet nicht selten darüber, ob deine Leser:innen den Newsletter öffnen. Kümmere dich um beides. Schau dir an, wie Leser:innen ihre Freude über deinen Newsletter teilen können. Und vor allem: Sprich mit deinen Leser:innen! Ein Newsletter ist ein Brief mit anderen Mitteln, also sollte man ihn auch als Kommunikations- nicht als Verkündigungswerkzeug verstehen. Dialog ist bei Newslettern kein Beiwerk, sondern der zentrale Antrieb. Organsiere diesen Dialog – über bewusste Befragungen und vor allem über die konsequente Beantworten von Replies.
Merksatz: Je klarer ein Newsletter sich um die vermeintlichen Details kümmert, um so deutlicher wird: Hier bin ich als Leser:in erwünscht.

Fokussiert

Konzentriere dich auf das Warum? deines Newsletters. Beantworte also mit jeder Folge die Frage „Warum lesen Menschen diesen Newsletter?“ Dieser Fokus auf das Nutzungs-Versprechen des Newsletters ist ein tauglicher Maßstab um vor lauter persönlicher Ansprache und Produktions-Details den großen Rahmen nicht aus den Augen zu verlieren. Im besten Fall hast du sogar vor dem Verfassen jeder neuen Folge das in einen Satz gegossene Produktversprechen des Newsletters im Kopf.
Merksatz: Finde heraus, was Menschen von deinem Newsletter erwarten. Verhalte dich dazu – am besten positiv ;-)

Inspirierend

Kein guter Newsletter ohne neue Idee. Jeder Newsletter, den ich gerne und regelmäßig lese, zeichnet sich dadurch aus, dass er mir eine Inspiration schenkt. Einen Gedanken, einen Link oder eine Frage, die mich weiterbringt. Deshalb wünsche ich mir von Newslettern, denen ich das PROFI-Siegel verleihe, genau das: Inspiration
Merksatz: Bringe deine Leser:innen auf neue Ideen, inspiriere sie!

[white_box]

Dieser Text stammt aus dem monatlichen Newsletter Digitale Notizen, in dem ich öffentlich über Themen nachdenken, die mich beschäftigen. Zu meinem Buch „Anleitung zum Unkreativsein“ habe ich ein Newsletter-Experiment gemacht, über das ich hier geschrieben habe.

[/white_box]