Das Magazin der Magazine

Der egoistische Antrieb ist es, ein Magazin zu machen, wie wir es lesen wollen. FuÃàr mich ist es auch ein Anliegen, tolle Texte nicht verschwinden zu lassen. Sie sollen nochmals honoriert und in anderer, eigenstaÃàndiger Form aufbewahrt werden.

Im Interview mit V.i.S.d.P. erläutert Jan Peter die Idee von mgzn, einem Auswahl-Magazin, das wie die Antwort auf meine Anmerkungen zu personalisierte Nachrichten klingt.

http://mgzn.de/homepage

mgzn via kwout

Die Idee von Mgzn: ein Best-of aus Zeitungen und Zeitschriften. Laut Selbstbeschreibung klingt das so:

Ein Heft, in dem sich die besten Texte versammeln, sich gegenseitig ergänzen und Ihnen damit kostbare Zeit sparen. Damit Sie das zu lesen bekommen, was sich zu lesen lohnt. Und was am meisten Spaß macht. Das Magazin der Magazine.

Das klingt ziemlich gut. Und dennoch bin ich skeptisch:

1. Warum sollten Verlage da mitmachen und ihre Texte zur Verfügung stellen? Auf der Webseite wird zu Kooperationen keine Angabe gemacht.

2. Das schlägt sich auch auf die unklare Grundgesamtheit nieder: Die Rede ist von 120 Zeitungen und Magazinen, aus denen ausgewählt werden soll. Diese bleiben aber namenlos. Meines Erachtens wäre hier weniger mehr.

3. Der Preis ist zu hoch. Mgzn soll vierteljährlich erscheinen und die erste Nummer kostet 19,80 Euro.

4. Wer wählt aus? Die Lieblingstexte von Jan Peter interessieren mich schon allein deshalb nicht, weil ich Jan Peter nicht kenne. Die Kriterien für die Auswahl müssen offen liegen, wie bei anderen Magazinen auch muss gerade das „Magazin der Magazine“ eine inhaltliche Leitlinie haben.

5. Magazine leben von der Optik. Hier nur auf Texte zu setzen, finde ich falsch. Wenn man die Bilder und Illustrationen nicht zahlen kann, sollte man dennoch eine Aussage zur Gestaltung des „Magazins der Magazine“ machen.

Dennoch: eine spannende Idee. Warten wir ab, ob sich ausreichend Käufer finden, damit die Startausgabe gedruckt werden kann.